Wie "Band der Götter" entstand

Die Geschichte hinter der Geschichte

Manchmal beginnt eine Geschichte nicht mit einem Gedanken, sondern mit einem Gefühl. Mit einem Schatten, der bleibt, selbst wenn das Licht längst erloschen ist. So begann meine Reise mit Band der Götter, als etwas, das mich fand, bevor ich es selbst verstand.

Es begann mit einer Stimme. Nicht laut, nicht deutlich, eher wie ein Flüstern, das sich zwischen meine Gedanken schlich, wenn die Welt still wurde. Ich wusste damals noch nicht, dass daraus eine Geschichte werden würde. Ich wollte nur verstehen, wem diese Stimme gehörte.

"Es war Luzifer, der erste, der zu mir sprach. Kein Dämon, kein Monster, sondern eine gebrochene Seele."

Es war Luzifer, der erste, der zu mir sprach. Kein Dämon, kein Monster, sondern eine gebrochene Seele, die zwischen Bosheit und Liebe zerrissen war, verbannt, ungeliebt, voller Hass auf die Menschheit und doch untrennbar mit ihr verbunden. Ich wollte ihn anders zeigen: nicht als das personifizierte Böse, sondern als den Gefallenen, der einst liebte und sich in dieser Liebe verlor. Als den, der noch immer fähig ist zu Fürsorge, selbst wenn alles in ihm nach Dunkelheit schreit. Der, der am Ende bereit ist, sich selbst zu opfern, nicht aus Reue, nicht für das Leben, sondern aus Liebe.

So entstand Abby. Nicht als Heldin, sondern als Herz. Als Mensch, der das Göttliche in sich trägt, ohne es zu wissen, eine Spur von Licht, die selbst in der Finsternis standhält. Sie ist die Nachfahrin eines der ältesten und mächtigsten Götter, doch weder sie noch Luzifer kennen dieses Erbe. Und vielleicht ist es genau dieses verborgene Blut, das ihn zu ihr zieht, etwas, das jenseits von Schuld und Erlösung liegt. Etwas, das selbst der gefallene Morgenstern nicht benennen kann: die Erinnerung an den Ursprung allen Lichts.

Die Welt um sie herum formte sich nach und nach. Ich sah keine Karte, keine Chronik, keine festgelegten Regeln, nur Fragmente von Emotionen, von Schuld und Sehnsucht. Band der Götter wurde nicht geschrieben, um Götter zu erklären, sondern um ihre Schwächen zu zeigen. Ihre Arroganz und Ihren Hunger nach Bedeutung.

Oft schreibe ich nachts, wenn die Realität dünner wirkt. Dann entsteht dieses Gefühl, dass zwischen den Zeilen etwas atmet, etwas, das nur darauf wartet, gelesen zu werden. Genau so fühlte es sich an, als ich die ersten Kapitel schrieb. Ich wusste, dass ich nicht mehr zurückkonnte.

Die Geschichte wuchs, Abby und Luzifer wurden zu mehr als Charaktere, sie wurden Spiegel. Für das, was wir in uns tragen und doch kaum auszusprechen wagen: Schuld, Liebe, Trotz, Hoffnung.

"Die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Sie atmet, und wartet auf den nächsten, der den Mut hat, ihr zuzuhören."

Heute, wenn ich das Buch in den Händen halte, erinnere ich mich an diese erste Nacht, an das Flüstern, das alles begann. Und manchmal, ganz leise, höre ich es wieder. Dann weiß ich: Die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Sie atmet, und wartet auf den nächsten, der den Mut hat, ihr zuzuhören.

🖤 Jana

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